Anträge auf Soforthilfe in NRW bald wieder möglich - Corona-Update 11.04

Das Wetter bleibt sehr freundlich - die Regierung appelliert deshalb, keine Tagesausflüge zu machen. Kliniken in NRW verzeichnen immer weniger Notrufe der Bürger - wohl aus Sorge um Corona.

© MKFFI NRW

Nach Auskunft einiger Kliniken aus Nordrhein-Westfalen gegenüber der "WAZ" wählen Bürger immer weniger den Notruf als noch vor Beginn der Corona-Krise. Sehr zum Unverständnis der Ärzte und Verantwortlichen.

Ihrer Meinung nach sollte der Notruf eigentlich häufiger beansprucht werden, da die Menschen schließlich alle zuhause und nicht verreist seien. Dass sich die Zahl der Notfälle nun tatsächlich auch verringert habe, sei nicht möglich. Vor allem Personen mit Symptomen eines Herzinfarktes kämen in den NRW-Kliniken immer weniger in die Notaufnahme - aus Angst um eine Ansteckung mit Covid-19.

Daher fordern die Ärzte jeden dazu auf, mit Schmerzen in der Brust, im Arm, bei Atemnot oder Übelkeit den Notarzt zu rufen. Die Kapazitäten seien noch lange nicht erschöpft, wie das Gesundheitsministerium um Minister Karl-Josef Laumann schon in den vergangenen Tagen erwähnt hatte.

Regierung bittet Bürger, zuhause zu bleiben

Weil das Wetter am Osterwochenende bis einschließlich Sonntag sehr freundlich bleibt, bewegen sich viele Menschen in der freien Natur und dadurch auch an gewissen Hotspots im Land. Deshalb startete die Landesregierung schon am Karfreitag damit, in sozialen Medien dazu aufzurufen, auch an Ostern Hygieneregeln und die Maßnahmen einzuhalten.

Der stellvertretender Ministerpräsident Joachim Stamp sagte zum Beispiel: "Wir haben die Chance, dass wir die Verbreitung des Virus in den Griff bekommen. Aber dafür müssen wir jetzt weiter ganz konsequent sein: keine Besuche bei der Verwandtschaft, bei Freunden - so schwer das fällt."

Er versprach, dass sich die Regierung darum kümmern wolle, Wege zu finden, "wie wir das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben wieder öffnen können." Ministerpräsident Armin Laschet fasste zusammen: "Für weniger Lebensqualität retten wir mehr Leben."

Deswegen gelten im ganzen Land an beliebten Ausflugszielen bestimmte Regelungen und Warnungen. Manche sind sogar komplett gesperrt, zum Beispiel Orte am Möhnesee im Sauerland oder Wiesen in der Eifel.

Über 12.000 genesene Menschen in NRW

Sowohl die Infizierten- als auch die Todesfallzahlen steigen in NRW weiterhin deutlich, allerdings macht die Statistik zu den genesenen Menschen Mut. Schließlich gelten schon (Stand: Karsamstag, 11. April, 12:15 Uhr) 12.176 Menschen als genesen. Dennoch hat NRW 25.651 Infizierte und dürfte nach dem Osterwochenende die Marke von 30.000 überspringen. Das Land zählt zudem 534 an oder wegen Covid-19 verstorbene Menschen.

Außergewöhnliche Danksagung der Polizei NRW mit Musikvideo

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen bedankt sich bei allen Bürgern für ihr Verhalten in der Coronakrise. Das Landespolizeiorchester hat in einem aufwendigen Video eine neue Version des Beethoven-Klassikers "Freude schöner Götterfunken". Dabei achteten die Polizisten auf den nötigen Mindestabstand. Im Hintergrund blinken die Polizeiautos auf. Innenminister Herbert Reul betritt am Ende den Raum und erklärt: "Meiden Sie Kontakte." Dies sei in den nächsten Wochen weiter notwendig, um das Corona-Virus zu besiegen. Das Video könnt ihr euch hier ansehen.

Polizei NRW dankt Bürgern mit aufwendigem Musikvideo zu "Freude schöner Götterfunken"

Spenden für den guten Zweck - Triathlet Frodeno macht Ironman zuhause

Extremsportler Jan Frodeno absolviert am Karsamstag einen Ironman - zu Hause. Mit der Aktion sammelt er Geld für einen guten Zweck. In Girona/Spanien ist der Olympiasieger aus Köln 3,8 Kilometer in seinem eigenen Pool geschwommen, 180 Kilometer auf dem Ergometer-Rad gefahren und 42,165 Kilometer auf dem Laufband gelaufen. Dabei schalteten sich viele Prominenten in seinen Livestream zu, die mit ihm über viele Dinge sprachen, während er seinen Ironman lief. Es sind mittlerweile Spenden im sechsstelligen Bereich eingegangen.

Soforthilfen laufen wohl nach Ostern wieder an

Seit einigen Tagen ist die Auszahlung von Soforthilfen für Kleinunternehmer und Firmen gestoppt, aufgrund einiger bekannt gewordener Betrugsversuche. Bis zu 4.000 Antragssteller waren offenbar betroffen. Laut "Rheinische Post" soll es in der Woche nach den Ostertagen wieder möglich sein, einen Antrag auf Soforthilfe zu stellen. Dabei sollen dann neue Sicherheitsprüfungen im Hintergrund laufen, die Betrugsversuche stoppen würden.

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