DAK-Studie: Deutlich mehr Depressionen und Essstörungen bei Jugendlichen in Corona-Zeit

Nach nun mehr als zwei Jahren Pandemie werden die negativen Folgen für Kinder und Jugendliche sichtbarer. Es sei ein stiller Hilfeschrei und sollte alle wachrütteln.

Die Krankenkasse DAK hat dazu eine Studie veröffentlicht, die den Einfluss der Pandemie und die damit zusammenhängenden Maßnahmen auf Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 17 Jahren untersucht.

Durchführung und Ergebnis der Studie

Für die Studie wurden insgesamt 800.000 Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 17 Jahren aus 2019, 2020 und 2021 befragt. Damit basiert die Studie auf 5,7% aller Kinder und Jugendlichen in der Bundesrepublik. Im Alter von 8 und 9 Jahren wurden im Vergleich zum Jahr 2021 36 Prozent häufiger Kinder wegen Störungen sozialer Funktionen in Kliniken behandelt. Die Ergebnisse wurden hier nicht näher unterschieden. Im Vergleich dazu sind die Ergebnisse der Jugendlichen feingliedriger aufgeschlüsselt. Die Klinikaufenthalte wegen Depressionen stiegen im Vergleich von 2020 zu 2021 um 28 %, die Aufenthalte wegen emotionalen Störungen um 42%. Auffällig sei zudem, dass generell die Zahlen bei Mädchen deutlich höher sind. Ganz besonders bei Essstörungen: hier hat sich der Anteil um ein Viertel erhöht.

Das sagt die DAK zu den Ergebnissen

Der DAK-Vorsitzende Andreas Storm hat sich zu den Ergebnissen geäußert und betont dabei, wie verschärft die Lage der Kinder und Jugendlichen sei. Der Anstieg von Depressionen und Essstörungen sei ein stiller Hilfeschrei und solle uns alle wachrütteln. Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder und Jugendärzte fügt hinzu, dass Kinder und Jugendliche eine ebenso gefährdete Gruppe innerhalb der Bevölkerung wie alte oder vorerkrankte Menschen darstellen und dass deshalb die Wünsche und Bedarfe von Jugendlichen und Kindern nicht ignoriert werden dürfen.

Autor: Lennart Wehmeier

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