IHK kritisiert Corona-Lockerungen

Unverständnis für 800-Quadratmeter-Regel.

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Mehr als jedes vierte Unternehmen im mittleren Ruhrgebiet bangt aktuell um seine Existenz. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der für Herne zuständigen Industrie- und Handelskammer. „Der Knock-Out droht“ - so bescheibt die IHK die derzeitige Situation vieler Unternehmen in Herne, Bochum, Witten und Hattingen. Knapp 500 Firmen machten bei der Umfrage mit.

"Wir brauchen einen klaren Plan, die in die Knie gehende Wirtschaft wieder hoch zu fahren, bevor sie vollständig am Boden liegt.", sagt IHK-Präsident Wilfried Neuhaus-Galladé.

Fast jeder dritte Betrieb von Zwangsschließungen betroffen

27 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sie ohne finanzielle Unterstützung des Staates den Shutdown nicht überstehen werden. Soforthilfen beglichen zwar die Fixkosten, kompensierten aber keine Einnahmeausfälle. Fast jedes dritte Unternehmen im mittleren Ruhgebiet sei bisher von Zwangsschließungen betroffen, besonders im Handel und der Gesundheits- und Freizeitwirtschaft.

Kritik an Entscheidungen von Bund und Ländern

Die aktuellen Beschlüsse der Kanzlerin und der Ministerpräsidenten seien lediglich ein zaghafter Versuch, ein Gefühl von Lockerung zu vermitteln, fordert die IHK weitergehende Maßnahmen.

Insbesondere die Entscheidung, dass ab Montag nur Läden mit einer Größe von bis zu 800qm öffnen dürfen, stößt auf Unverständnis. Es sei nicht logisch, dass größere Handelsbetriebe, Waren- und Möbelhäuser nicht öffnen dürfen, obwohl sie Raum genug besitzen, um den nötigen Abstand der Kunden zu gewährleisten. Und dass Restaurants, Kneipen und Hotels ohne irgendeine zeitliche Perspektive immer noch geschlossen bleiben müssen, werde vielen Häusern den Hals brechen.

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