Kobra in Holthausen: Gegengift in Düsseldorf gelagert

Die Stadt überlegt mit Experten neue Maßnahmen bei der Jagd auf die Kobra. Möglich wäre zum Beispiel das komplette Haus abzudichten und zu begasen. Das würde kein Lebewesen im Haus überleben, auch die Giftkobra nicht. Die Suche nach dem Gegengift gestaltete sich währenddessen durchaus schwierig.

Beispielfoto: Eine Kobra in ihrem Gehege.

Begasung als mögliche Option

Die Stadt geht immer noch davon aus, dass sich die Schlange im Gebäude befindet. Vor Ort sind jetzt die Fachleute der Reptilien-Spezialeinheit der Feuerwehr Düsseldorf. Auch eine Fachfirma hat das Haus unter die Lupe genommen und entwickelt jetzt zusätzlich weitere Vorschläge, um das Problem zu lösen. Bis Vorschläge eintreffen, kann es aber noch bis zu zwei Tage dauern, heißt es aus dem Rathaus. Als letztes Mittel sei denkbar, das Haus weitest gehend abzudichten und dann Gas einzusetzen. Dann würde das Tier getötet, die Methode sei zu 100% sicher, heißt es.

Kein Gegengift in Herne vorrätig

Es sei tagelang versucht worden, in mehreren Ländern, an das Antiserum heranzukommen. Das Mittel werde inzwischen aber unter besonderen Bedingungen in Düsseldorf gelagert. Bei uns in Herne sind die Bedingungen für die professionelle Lagerung nicht gegeben.

Laut aktueller Rechtslage dürfe jeder Giftschlangen halten, so Stadtrat Johannes Chudziak. Nur Tiere die unter Artenschutz stehen müssten gemeldet werden. Der mutmaßliche Besitzer der entflohenen Kobra habe zunächst 13 Tiere gemeldet. Bei einer Begehung seien vor einigen Wochen aber mehr Schlangen in dessen Wohnung gefunden worden, woraufhin er die Zahl aktualisiert habe. Diese decke sich aber nicht mit den Giftschlangen, die jetzt sichergestellt wurden.

Lage in Wohnung unübersichtlich

So hätten es zum Beispiel fünf meldepflichte Schlangen sein müssen. Das Ordnungsamt habe aber nur drei Tiere dieser Art sichergestellt, sagt die Stadt. Der Halter erklärte daraufhin, er habe eine der Schlangen verkauft. Er bestreitet immer noch, dass es sich bei der entflohenen Kobra um sein Tier handelt. Laut Ordnungsamt ist er aber der einzige im Bereich Bruchstraße, der überhaupt Giftschlangen gemeldet hat.

Mieter dürfen unter Aufsicht in ihre Wohnungen

Grundsätzlich bleiben die Gebäude gesperrt. Es sei auch unklar, wie lange diese Situation noch so bleibe. Rund 30 Menschen sind betroffen, sie sind zum Großteil bei Freunden und Verwandten untergekommen. Die Stadt bietet jetzt aber den Mietern an, in Hotels umzuziehen. Wie hoch die Kosten für den Einsatz mittlerweile sind, konnte die Stadt noch nicht sagen. Oberbürgermeister Frank Dudda fordert unterdessen ein Gefahrtier-Gesetz in NRW.

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