Kritik aus Herne an "Kobra"-Gesetz

Landtag hatte die Neuanschaffung gefährlicher Tiere verboten.

© Thomas Schmidt, Stadt Herne

Der Herner SPD-Landtagsabgeordnete Alexander Vogt kritisiert das neue Gifttiergesetz. Dieses hatte der Landtag Mitte der Woche beschlossen. Es verbietet unter anderem den Kauf gefährlicher exotischer Tiere. Hintergrund des neuen Gesetzes war eine entflohene Kobra in Holthausen, die erst nach langer Suche gefunden werden konnte.

Der Herner Landtagsabgeordnete Alexander Vogt fordert ein Haltungsverbot für giftige Tiere in Wohnungen.© SPD/Alexander Vogt
Der Herner Landtagsabgeordnete Alexander Vogt fordert ein Haltungsverbot für giftige Tiere in Wohnungen.
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Vogt: "Ausnahmezustand kann wieder auftreten"

Dem Herner Politiker geht das Gesetz nicht weit genug, insbesondere mit Blick auf die Bestandstiere bei vielen Haltern. "Das Gifttiergesetz geht mit dem Verbot von neu angeschafften giftigen Tieren in die richtige Richtung, aber es reicht bei weitem nicht aus", so Alexander Vogt. "Wenn Privatpersonen, die bereits giftige Schlangen oder Spinnen besitzen, sie weiterhin in der eigenen Wohnung halten dürfen, kann ein Ausnahmezustand wie in Herne auch in Zukunft wieder auftreten. Das Gifttiergesetz schützt nicht ausreichend."

Beispielfoto: Eine Kobra in ihrem Gehege.
Beispielfoto: Kobra©
Beispielfoto: Kobra
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Tierschutzbund sieht "Nachbesserungsbedarf"

Kritik kommt auch vom Deutschen Tierschutzbund. Grundsätzlich sei zu begrüßen, dass das Bundesland mit den mutmaßlich meisten Giftschlangenhaltern nun endlich eine Regelung verabschiedet hat, welche die private Haltung dieser anspruchsvollen Exoten massiv einschränkt bzw. verbietet. "Dennoch hat die Landesregierung leider die Gelegenheit einer vollumfänglichen und vernünftigen Regelung im Sinne des Tierschutzes verpasst", so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Die Tatsache, dass das Gesetz befristet ist, führt seinen Sinn und Zweck letztlich auch ad absurdum. Das Gesetz ist zwar ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung, es besteht jedoch dringender Nachbesserungsbedarf."

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