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Zahlreiche Smartphones der Schülerinnen und Schüler liegen vor Beginn der schriftlichen Abiturprüfungen auf einem Tisch
© picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich
Das Thema Handyverbot an Schulen kocht wieder auf. Mittlerweile schalten sich erste Bundesländer in die Sache ein und unterstützen das Vorhaben, restriktivere Regeln einzuführen.
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NRW-Schulen sollen bis Herbst Handy-Regeln aufstellen

Nordrhein-Westfalen ist das nächste Bundesland, das restriktivere Regeln für Handys an Schulen einführen will. Grundschüler können sich schon mal auf ein grundsätzliches Verbot einstellen

Veröffentlicht: Freitag, 28.03.2025 10:20

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Bis zum Herbst sollen alle Schulen in Nordrhein-Westfalen altersgerechte Regeln für die Handy-Nutzung verbindlich in ihre Schulordnung aufnehmen. Ein zu hoher Medienkonsum beeinträchtige die Konzentration im Unterricht und das soziale Miteinander in den Pausen, begründete Schulministerin Dorothee Feller (CDU) die Aufforderung.

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Handy-Verbot an Grundschulen empfohlen

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Für Grundschulen sowie Förderschulen der Primarstufe gibt das Schulministerium die Empfehlung, die private Nutzung von Handys und Smartwatches auf dem Schulgelände und im Gebäude grundsätzlich nicht zu erlauben. In Ausnahmefällen, etwa zur notwendigen Kommunikation mit Eltern oder aus medizinischen Gründen, sollen Sonderregelungen möglich bleiben. Für die Jüngsten müsse Schule ein besonderer Schutzraum sein, in dem sie sich ohne Ablenkung auf das Lernen und das gemeinsame Miteinander konzentrieren könnten, unterstrich Feller in Düsseldorf. "Die Nutzung eines Handys zu privaten Zwecken ist dafür nicht erforderlich."

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"Mein Handy gebe ich zu Beginn der Stunde bei der Lehrperson ab und bekomme es nach der Stunde zurück", steht in einem Klassenzimmer an einer Schule.
© picture alliance/dpa | Jens Kalaene
Wie Regeln zu Handys in Schulen am Ende umgesetzt werden, entscheiden die Schulkonferenzen (Symbolbild).
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Handy-Verbot: Keine bundeseinheitlichen Standards

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Bislang gestalten die rund 5.500 Schulen in NRW den Umgang mit Handys in eigener Verantwortung. Bei einer Bildungsministerkonferenz in Berlin hatten sich die Bundesländer in der vergangenen Woche nicht auf einheitliche Standards verständigt. Immer mehr Länder kündigten in den vergangenen Tagen aber eine restriktivere Gangart an.

Um die NRW-Schulen mit dem neuen verbindlichen Regelwerk zu unterstützen, werde das Ministerium erstmals eine exemplarische Handy-Ordnung und Leitlinien zur Verfügung stellen, teilte die Behörde mit. In den Abstimmungsprozess sollten alle am Schulleben Beteiligten einbezogen werden: neben Schülern, Lehrern, Eltern etwa auch Sozialarbeiter. "Die endgültige Entscheidung über die Schulordnung trifft die Schulkonferenz."

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Handy-Verbot: Diese Aspekte seien nun zu beachten

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Klare Regeln seien unter anderem zu folgenden Aspekten zu treffen:

  • Handy-Nutzung im Schulgebäude, auf dem Schulhof, im Unterricht, in den Pausen und Freistunden
  • Festlegung von Handy- und handyfreien Zonen
  • Maßnahmen bei Regelverstößen
  • Kommunikationswege mit den Eltern für Notfälle.

"Demokratie erlernt man nicht allein aus dem Schulbuch - sie muss gelebt werden", unterstrich Feller. "Wenn Schülerinnen und Schüler aktiv an der Gestaltung der Handyregeln mitwirken, lernen sie, unterschiedliche Perspektiven abzuwägen, Kompromisse zu finden und Verantwortung für gemeinsame Entscheidungen zu übernehmen." Gleichzeitig setzten sie sich kritisch mit der eigenen Handy-Nutzung und ihrem Medienverhalten auseinander.

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Ein Schild mit einem durchgestrichenen Handy-Symbol weist in einer Schule auf das Handyverbot hin.
© picture alliance/dpa | Jens Kalaene
Ob es in NRW zu knallharten Regeln kommt und ein generelles Handy-Verbot an den Start kommt, ist vorerst noch zu bezweifeln.
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Handy-Verbot: Ministerium behält sich Korrekturen vor

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Das Schulministerium werde genau beobachten, wie die neuen Vorgaben umgesetzt würden, welche Wirkung sie entfalteten und ob nachgesteuert werden müsse, betonte Feller. "Klar ist für mich, dass wir das Thema nicht auf die lange Bank schieben dürfen. Deswegen handeln wir jetzt." (dpa)

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