Schutzhülle des Shoah-Mahnmals beschmiert

Das Shoah-Mahnmal am Kulturzentrum ist wieder beschmiert worden. Auf der Rückseite der Schutzhülle hat jemand zwei große Buchstaben hinterlassen. Jetzt ermittelt der Staatsschutz.

Die Hülle aus Bronze war extra zum Schutz des Mahnmals angefertigt und erst Anfang des Jahres eingeweiht worden. Davor war die Betonsäule mit den Glaseinsätzen schon mehrfach Ziel von Angriffen. Das Shoah-Mahnmal erinnert an die über 400 aus Herne deportierten Juden während des Nazi-Regimes.

Auf der Rückseite der neuen Schutzhülle befindet sich die Schmiererei.

© Stefan Erdmann / Radio Herne

Umzug verworfen, Überwachung nicht machbar

Eine Arbeitsgruppe der Stadt hatte den Auftrag, Lösungen zum Schutz des Bauwerks zu finden. Hintergrund waren wiederholte Schändungen des Mahnmals. Eine Hernerin schlug damals vor, die komplette Konstruktion zu verlegen, beispielsweise vor die Akademie Mont-Cenis. Der damalige Oberbürgermeister Horst Schiereck lehnte das ab: "Am Ende der Zeitzeugenschaft wird das Shoah-Mahnmal selbst zu einem 'Zeitzeugen', deshalb gehört es an diesen Platz. Es stellt sich uns entgegen. Es steht im öffentlichen Raum - und genau hier ist es notwendig.", so der OB bei der Gedenkveranstaltung 2015 an die Befreiung des KZ Auschwitz.

Ebensowenig kamen eine Videoüberwachung oder ein Wachdienst infrage. Ersteres scheiterte an Datenschutzgründen, letzteres an der klammen Stadtkasse.

Vor dem Bau der Schutzhülle war das Mahnmal wiederholt Ziel von Sachbeschädigung, wie hier mit Lackfarbe.

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