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Zahlen belegen: Messerkriminalität nimmt in NRW zu
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Zahlen belegen: Messerkriminalität nimmt in NRW zu

Der Anschlag in Solingen mit drei Toten ist mit Sicherheit das schlimmste Beispiel für einen Messerangriff. Die Statistiken beweisen: Angriffe häufen sich.


Veröffentlicht: Donnerstag, 29.08.2024 07:10

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Nur wenige Tage nach dem schlimmen Angriff auf dem "Festival der Vielfalt", bei dem drei Menschen ums Leben kamen und mehrere zum Teil schwer verletzt wurden, musste die Polizei in Moers einen Menschen erschießen, weil er Menschen mit zwei Messern bedroht hatte. Nicht nur gefühlt nimmt die Messerkriminalität in NRW zu, Zahlen belegen das. NRW-Innenminister Herbert Reul präsentierte die Statistiken dazu in Düsseldorf.

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Zahlen belegen: Messerkriminalität nimmt in NRW zu
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Anstieg um fast 43 Prozent

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  • Im vergangenen Jahr gab es knapp über 3.500 Fälle - das ist ein Anstieg um fast 43 Prozent im Vergleich zu 2023.
  • Gestiegen sind sowohl die gefährlichen Körperverletzungen, als auch die Fälle, in denen jemand mit einem Messer bedroht wurde.
  • Fast immer immer sind Männer die Täter, die Hälfte aller Tatverdächtigen ist jünger als 21 Jahre, 45 Prozent der Tatverdächtigen haben keine deutsche Staatsangehörigkeit.

Hinweis: Die Zahl aller Messerdelikte in NRW ist insgesamt deutlich höher. Ausgewertet wurden bei dieser Statistik nur Delikte im öffentlichen Raum. Was in privaten Häusern oder Wohnungen passiert, wurde ausgeklammert.

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Herbert Reul mit Zehn-Punkte-Plan

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Der NRW-Innenminister präsentierte außerdem einen Zehn-Punkte-Plan, damit solche schrecklichen Angriffe wie in Solingen nicht mehr vorkommen sollen. Eine seiner Maßnahmen wäre, dass die Präventionsarbeit in den Unterbringungseinrichtungen für Flüchtlinge verstärkt werden sollte. Denn unter den Tatverdächtigen, die keine deutsche Staatsangehörigkeit haben, kommt die größte Gruppe aus Syrien, gefolgt von Verdächtigen aus der Türkei, dem Irak und aus Rumänien.

Außerdem will Reul, dass Städte und Kreispolizeibehörden bilanzieren, ob man an bestimmten Straßen und Plätzen die Videoüberwachung ausweitet. Kombiniert mit Waffenverbotszonen soll so die Sicherheit verbessert werden. Intensivstraftäter sollen außerdem nach Reuls Plan überhaupt keine Messer mehr besitzen dürfen.

Autoren: Joachim Schultheis & José Narciandi

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