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Zeitverzug: Immer mehr Probleme bei Führerscheinprüfungen
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Zeitverzug: Immer mehr Probleme bei Führerscheinprüfungen

Bis Fahrschüler ihren Führerschein endlich kriegen, kann es in einigen Gebieten zurzeit länger dauern. Das Problem: Einen Prüfungstermin zu kriegen, ist teilweise sehr schwierig.

Veröffentlicht: Mittwoch, 19.07.2023 10:48

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Laut des Fahrlehrerverbandes Westfalen kommt es zu Verschiebungen von bis zu vier Wochen. Von Region zu Region gibt es dabei allerdings große Unterschiede. Sobald ein Fahrlehrer merkt, dass ein Fahrschüler langsam bereit ist für die Prüfung, meldet er mit einem Vorlauf von knapp drei Wochen einen Wunschtermin beim TÜV an. Die Verschiebung beginnt aber erst ab diesem Wunschtermin. Teilweise kann es also bis zu neun Wochen dauern, bis der Fahrschüler letztendlich auch geprüft wird.

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Kostenfaktor muss mitbeachtet werden

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Das heißt im Umkehrschluss aber nicht nur, dass lange Wartezeiten, sondern in einigen Fällen auch hohe Kosten, in Kauf genommen werden müssen. Denn sollte sich eine Prüfung um mehrere Wochen verschieben, muss der Schüler noch mehr Fahrstunden in Anspruch nehmen, als eigentlich nötig. Ansonsten würde man vieles wieder verlernen, heißt es vom Fahrlehrerverband. Mit ein oder zwei Fahrstunden kurz vor der Prüfung ist es damit nicht getan. Der Verband empfiehlt zwei Fahrstunden pro Woche. Je nach Verschiebung bedeutet das bis zu 400 Euro an Mehrkosten.

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TÜV Nord: Welche Gründe für die Verzögerungen sorgen

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Laut TÜV Nord gibt es einige Gründe, die aktuell zu den langen Wartezeiten führen. Beispielsweise der TÜV selbst ist von Streiks betroffen gewesen. Zudem würden die Durchfallquoten bei Fahrprüfungen immer weiter steigen. Demnach sind vor zehn Jahren 31 Prozent aller Prüflinge durch ihre Führerscheinprüfung gerasselt. Mittlerweile seien es 36 Prozent. Zurückzuführen sei das auf mehr Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr. Außerdem würden Autos immer moderner und komplizierter. So wird den Fahrschülern das Fahren erschwert.

Aber den Prüfern fällt laut TÜV auf, dass die Motivation bei den Prüflingen nicht mehr so hoch ist, wie früher. Damals konnten es die meisten kaum abwarten, endlich Autofahren zu können. Mittlerweile sei beispielsweise ein neues Handy eher ein Must-have. Laut TÜV Nord müssen auch deutlich mehr Prüfungen kurzfristig abgesagt werden, weil Fahrschüler beispielsweise die Prüfgebühr nicht bezahlt haben oder ihre Brille vergessen.

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Fahrprüfer in Rente sollen zurückgeholt werden

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Man versuche bereits dagegen zusteuern, indem Fahrprüfer, die bereits in Rente sind, wieder zurückgeholt werden. Auch Mitarbeiter, die beim TÜV eigentlich in anderen Bereichen arbeiten, würden mittlerweile als Fahrprüfer eingesetzt. Ob sich das Problem in Zukunft bessern oder vielleicht sogar verschlechtern wird, könne man aber nicht sagen.

Autor: Niklas Lünebach

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