Corona-Tests kosten ab 1. Juli drei Euro: Das muss man jetzt wissen

Es ist Schluss mit kostenlosen Bürgertests. Drei Euro werden fällig, wenn ihr euch beim Arzt, in der Apotheke oder in einem Testzentrum testen lassen wollt. Wir erklären die Hintergründe.

Wann muss ich eine Eigenbeteiligung von 3 Euro bezahlen?

Laut Bundesregierung müssen folgende Personen ab sofort drei Euro pro "Bürgertest" zahlen

  • Personen, die am Tag der Testung eine Veranstaltung in Innenräumen besuchen wollen (Feier oder Konzert)
  • Personen, die am Tag der Testung Kontakt zu Personen haben werden, die ein hohes Risiko haben, schwer an Covid-19 zu erkranken (Das sind Menschen ab 60 Jahren, Menschen mit Behinderung, Menschen mit Vorerkrankungen)
  • Personen, die durch die Corona-Warn-App einen Hinweis auf ein erhöhtes Risiko erhalten haben ("rote Kachel").
  • Wer sich ganz ohne Grund testen lassen will, muss den Test sogar komplett bezahlen

Wie wird kontrolliert?

Man muss sich bei den Teststationen ausweisen und auf einem Formular den Anspruch begründen. Im Fall eines Konzertbesuchs kann man das Ticket vorlegen. Bei einem Besuch im Pflegeheim kann das Heim den Testanspruch vorher schriftlich bestätigen. Dafür gibt es einen Online-Vordruck. Lebt man im Haushalt mit einem Infizierten zusammen oder war selbst infiziert, kann man den entsprechenden PCR-Test vorlegen.

Was passiert, wenn der Arbeitgeber plötzlich einen Test anfordert?

Es gibt eine klare Regelung: das Bundesarbeitsgericht hat kürzlich entschieden, dass ein Arbeitgeber Testnachweise vom Arbeitnehmer einfordern darf. Das Ende der kostenlosen Tests hat darum Auswirkungen für die Arbeitgeber, sagt Rechtsanwalt Arndt Kempgens: "Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dürfen Tests anordnen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen einen Nachweis bringen, allerdings auf Arbeitgeberseite ein solcher Test finanziert werden."

In der Vergangenheit hat es ja viele Betrugsfälle mit den kostenlosen Tests gegeben. Kann die neue Testregelung daran etwas ändern?

Das hofft Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zumindest. Denn die Zahl der Tests werde zurückgehen und der Bund zahlt gleichzeitig weniger für jeden Bürgertest. Betrug kann dadurch weniger attraktiv, aber nicht komplett verdrängt werden. Wer sich kostenlos testen lassen möchte, müsste nun auch den Grund nachweisen. "Es sind Tests abgerechnet worden, die nicht durchgeführt wurden. Dadurch wird die Qualität besser kontrolliert und auch auf die zuschneidet, die ihn brauchen", erklärt Lauterbach. Er erhofft sich außerdem, dass die Zahl falsch positiver Ergebnisse damit zurückgehe.

Autor: Thorsten Ortmann

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