Gaza-Krieg: Israel zieht Verhandlungsführer aus Katar ab

Doha in Katar
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Nahost

Tel Aviv/Doha (dpa) - Aus Mangel an Fortschritten bei den Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg will Israel seine führenden Unterhändler aus Katar abziehen. «Nach etwa einer Woche intensiver Gespräche in Doha wird das ranghohe Verhandlungsteam zu Beratungen nach Israel zurückkehren, während die Vertreter der Arbeitsebene vorerst in Doha bleiben», teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit.

Israel stimme einem Abkommen zu, wie es der US-Sondergesandte Steve Witkoff in der Vergangenheit vorgeschlagen hat, hieß es weiter. Der Entwurf sieht die Freilassung von Entführten sowie eine längere Waffenruhe vor. Die Hamas lehne den Plan aber weiterhin ab, erklärte Netanjahus Büro. Die Islamisten fordern als Bedingung für eine Freilassung der verbliebenen Geiseln ein Ende des Gaza-Kriegs.

Auch der Außenminister des Vermittlers Katar, Mohammed bin Abdulrahman al-Thani, hatte zuvor mitgeteilt, er sehe bei den jüngsten Gesprächen keine Fortschritte. «Die Gesprächsrunden der vergangenen Wochen haben uns leider nirgendwohin geführt», sagte er. Es gebe eine «grundlegende Lücke» zwischen den beiden Konfliktparteien. «Diese Kluft konnten wir nicht überbrücken – trotz verschiedener Vorschläge.»

Das Team israelischer Unterhändler war seit vergangenem Dienstag in Katar.

Das Forum der Geisel-Familien kritisierte den Abzug der Unterhändler scharf. Die Mehrheit des Landes unterstütze die Freilassung aller Geiseln, auch wenn der Krieg damit beendet werde, hieß es in einer Erklärung. 

Der Gaza-Krieg begann nach dem verheerenden Massaker von Hamas-Terroristen und anderen islamistischen Extremisten im Süden Israels am 7. Oktober 2023.

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