Gemüse und Obst selbst anbauen: Tipps von einer Gärtnerin

Die Lebensmittelpreise steigen enorm an. Aldi kündigt für April eine enorme Preissteigerung an - Gurken sind bis zu 30 Prozent teurer als sonst. Das sind alles Anzeichen dafür, es mal selbst zu probieren. Eine Gärtnerin gibt Anfängertipps zum Selbstanbau von Obst oder Gemüse.

Plus 27 Prozent bei den Tomaten, plus 20 Prozent bei der Butter, selbst Eier kosten mittlerweile 16 Prozent mehr. Der Anstieg der Lebensmittelpreise tut uns allen weh. Zumal auch Discounter die Preise anziehen (müssen). Daher haben wir uns gedacht, dass es an der Zeit ist, über den Selbstanbau von Gemüse oder Obst zu sprechen und haben Rat bei einer Expertin eingeholt.

Das empfiehlt Gärtnerin Anne Niemann

Was selbstverständlich immer geht, ist der Anbau von Salatblättern oder Tomaten. Anne Niemann, Gärtnerin aus Leidenschaft und spezialisiert auf Gemüsepflanzen, erklärt: "Tomaten müssen zwar etwas mehr gepflegt werden als der bloße Salat. Am Ende wird man aber mit schönen roten Früchten belohnt." Was man benötigt: entweder ein Stückchen Garten oder aber einen Balkonkasten. Neben Tomaten und Salaten können auch Snackgurken, Ruccola oder kleine Paprika selbst angebaut werden. "Süd-Gemüse wie Paprika oder Peperoni können sogar auf der Fensterbank gepflanzt werden. Die nehmen nicht so viel Platz weg, genauso wie Nasch-Tomaten", ergänzt Niemann. Für das klassische Grobgemüse, also Sellerie, Rotkohl oder Porree, reicht ein Balkonkasten oder die Fensterbank leider nicht. "Da sollte schon ein Stück Garten erübrigt werden, bei dem man es in Ruhe anpflanzen kann", so die Gartenexpertin.

Schritte zum richtigen Anbau

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Was für Niemann ganz wichtig ist: zum Anbau braucht man spezielle Erde - bestenfalls Gemüseerde aus den Gartencentern. "Die Erde ist die Wurzel der Pflanze, mit ihr hat sie einen guten Start ins Leben", so Niemann. Das bedeutet: Gartenerde aus dem Discounter empfiehlt sie nicht empfohlen. Sie rät zum Anbau mit Jungpflanzen. "Die haben schon alles, was sie brauchen. Mit Saatgut muss man viel mehr aufpassen. Da muss ich unbedingt auch darauf achten, dass die Temperaturen stimmen oder dass das Licht stimmt. Das sind alles schwierige Sachen", erläutert sie. Beim Gießen sollte Vorsicht gelten. Der Rat der Expertin: "Man muss natürlich ausreichend wässern, aber nicht zu viel. Wer sich unsicher ist, hält seinen Daumen auf die Erde und spürt selbst, ob die Pflanze Wasser benötigt oder eben nicht."

Wann mit dem Anbau beginnen? Salat oder Kohlrabi können auch bei Minusgraden angebaut werden. Tomaten, Paprika und Gurken sollten dann gepflanzt werden, wenn sicher ist, dass es keinen Frost mehr gibt. Ein guter Zeitpunkt, ab spätestens Mai hohen Lebensmittelpreisen zu trotzen.

Autoren: Nina Tenhaef & Joachim Schultheis

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