Probleme bei der Post- und Paketzustellung: Beschwerden häufen sich

Briefe kommen nicht pünktlich oder verschwinden gar. Es läuft nicht so richtig bei der Post. Die Beschwerden bei der Bundesnetzagentur nehmen kein Ende.

7.000 Postkunden haben sich allein im November beschwert. Gerade zur Weihnachtszeit ist das besonders ärgerlich. Doch was ist da los? Warum gibt es diese Probleme? Wir haben uns umgehört.

Ein Hauptproblem ist, dass es zu wenig Personal gebe und gleichzeitig ein hoher Krankenstand herrsche. Die Post räumt die Probleme auch ein und verweist auf Corona- und andere Atemwegserkrankungen. In bestimmten Hotspots fehlen offenbar bis zu 30 Prozent an Personal. Die Gewerkschaft sieht aber auch hausgemachte Probleme bei der Post - die würde nämlich zu sehr auf Gewinne, statt aufs Personal setzen und ihre Boten über Gebühr belasten, sagt Maik Brandenburger von der Fachgewerkschaft Kommunikationsgewerkschaft DPV: "Corona macht um das Unternehmen keinen Bogen. Aber viele Zustellerinnen und Zusteller sind einfach überlastet und erschöpft und haben dadurch erhebliche gesundheitliche Probleme." Und hier kommen wir ins Spiel. Denn wir bestellen immer mehr an Paketen. Weil diese zugestellt werden müssen, müssen teilweise auch Postboten herhalten, die mittlerweile kleine Päckchen ebenfalls ausliefern müssen.

Wann wird es rechtlich zu einem Problem?

Für den ein oder anderen macht es nicht allzu viel aus, wenn sich ein Brief oder Post etwas verspätet. Manchmal gibt es aber hier und da auch rechtliche Konsequenzen zu bedenken. Beispielsweise wenn sich eine Rechnung verspätet. Die Frist läuft erst, wenn der Brief zugestellt wird, meist hilft das schon dem ein oder anderen. Anders sieht es allerdings aus, wenn jemand einen wichtigen Brief verschickt, der innerhalb einer Frist ankommen muss. Dazu erklärt uns Rechtsanwältin Nicole Mutschke: "Wenn ich meinen Mietvertrag oder das Fitnessstudio kündigen möchte, muss ich Fristen einhalten und bin verantwortlich. Bei Problemen der Post wäre jeder gut beraten, notwendige Post frühzeitig zu versenden."

Eigentlich sei die Post verpflichtet, dass mindestens 80 Prozent der Briefe am nächsten Werktag zugestellt werden - schaffe sie aber gerade nicht, so die Gewerkschaften. Die Post bestreitet diesen Vorwurf.

Worauf man bei Weihnachtspaketen achten muss

Wer noch etwas versenden möchte, das Heiligabend ankommen soll, sollte sich nicht allzu viel Zeit lassen. Laut Post ist der 20. Dezember der späteste Versandtermin für Pakete und Päckchen innerhalb Deutschlands. Für Briefe und Postkarten ist der spätmöglichste Einwurf Donnerstag, 22. Dezember vor der Briefkastenleerung. Eventuell sollte alles aber - wenn möglich - schon alles zwei Tage früher verschickt werden.

Autoren: Thorsten Ortmann & Joachim Schultheis

Weitere Meldungen

skyline