Reifeprüfung für den Granatapfel: Zwei Zeichen entscheiden
Veröffentlicht: Dienstag, 02.09.2025 08:00

Leckere Kerne
Bonn (dpa/tmn) - Ob ein Granatapfel leuchtend rot oder eher blass beige-rötlich gescheckt ist, sagt nichts über seinen Reifegrad aus. Aber man kann eine gute Reife an einem anderen Zeichen erkennen: eine raue, ledrige Schale und ein bereits deutlich trockener Blütenansatz. Darauf weist das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) hin.
Flecken auf Leder-Schale sind kein Warnhinweis
Flecken auf der Schale müssen einen dagegen nicht abschrecken - sie seien kein Warnhinweis. Die Frucht sollte aber keine weichen Stellen aufweisen, weil sie dann im Inneren schon faulig sein kann, so die Ernährungsexperten.
Der robusten und ledrigen Haut verdankt der Granatapfel die besonders lange Lagerfähigkeit, die mehrere Monate erreichen kann. Selbst offene Granatäpfel halten sich im Kühlschrank noch mehrere Tage lang frisch.
Mit einem Apfel hat die Frucht nur Form und Größe gemeinsam, denn sie ist botanisch gesehen eine Beere. Sie verdankt ihren Namen keinerlei militärischen Hintergründen. Stattdessen leitet sich die Bezeichnung vom römischen «malum granatum» ab, was «gekörnter Apfel» bedeutet. Dabei bezieht sich das «Granatum» (Korn) auf das gekörnte Fruchtfleisch mit den vielen Samen. Sie befinden sich in einzelnen weißlichen Kammern und haben eine kantige Form, eine intensivrote Färbung und schmecken leicht säuerlich-süß, etwas herb und sehr erfrischend.
So kommt man an die knackigen, saftigen Kerne
Um in den Genuss der Samen zu kommen, gibt es mehrere Strategien. Bewährt hat sich laut BZfE folgende Methode:
- Man schneidet den Bereich rund um die Krone (nicht zu tief) ein und hebt den entstehenden Deckel ab.
- Dann schneidet man entlang der Trennwände von oben nach unten tief ein. Der Granatapfel lässt sich nun leicht auseinandernehmen.
- Das eigentliche Heraustrennen der Samen – mit dem Finger oder einem Löffel – geschieht am besten in einer Schale unter Wasser; das spritzt nicht, denn der Saft ist überaus hartnäckig, wenn er auf die Kleidung gerät.
Von Salat bis Saft: Ideen für die Verwendung
In der Küche werden die Samen meist roh verwendet: sie bereichern nicht nur optisch jeden Salat, jeden Smoothie und jede Bowl. Ihr süß-säuerlich-herber Geschmack prädestiniert Granatapfelkerne praktisch für alles, was eine gewisse geschmackliche Balance erfordert, etwa Schafs- und Ziegenkäse, aber auch Schmorgerichte von Lamm- und Wildfleisch.
Auch als Saft machen sich Granatäpfel ausgesprochen gut: Zum Entsaften einfach quer halbieren und auspressen wie eine Orange.